Save the Choppers

Linux

So. Kommen wir nun zu einer meiner Leidenschaften: Computer. Meine ersten Erfahrungen durfte ich Ende der 80er Jahre mit einem Z80 "Computer" machen. Der Z80 war eine 8-bit CPU mit einer Taktfrequenz von 2,5Mhz. Dann folgte relativ schnell ein C64. Das Teil hatte eine Eprom-Bank und 1 MB Arbeitsspeicher. Für diese Zeit unfassbar viel. Der C64 kam 198 auf den Markt und wurde als Spielecomputer sowie als Programmierplattform zur Softwareentwicklung genutzt. Mit standardmäßigen 64k Arbeitsspeicher und einem MOS Technology 6510 Prozessor mit 1Mhz Taktfrequenz war der C64 das Maß der Dinge. Es gibt einen tollen Wikipedia Artikel zum C64.

Allerdings blieb es nicht beim C64. Es folgte darauf ein Amiga 500. Dieser wurde ebenfalls von Commodore hergestellt und war mit einer 7Mhz CPU und 512Kb Arbeitsspeicher eine Rakete gegenüber dem C64. Es war auch der erste Computer mit einer grafischen Benutzeroberfläche. Hier gibt es mehr darüber zu lesen.
Aber dann kam 1990 der erste "richtige Computer". Ein brandneuer i386er mit DOS 5.0 und Windows 3.0. Was hat mich dieser Rechner Lebenszeit gekostet. Eigentlich wurde mehr installiert, repariert, neu installiert und konfiguriert als das man damit nach heutigen Vorstellungen "arbeiten" konnte. Das Internet war noch nicht geboren und die einzige Verbindung in die weite Welt war ein Modem. Ja richtig, das waren diese Dinger die diese merkwürdigen Pfeifflaute von sich gaben und mit denen man Verbindungen zu anderen Mailboxen herstellen konnte. Meine weitere Leidensgeschichte mit Betriebssystemen aus Redmond möchte ich hier nicht weiter vertiefen.

Kommen wir zu Linux. Meine ersten Erfahrungen habe ich etwa mit Suse 6.0 gemacht. Ich habe zu dieser Zeit, etwa Ende der neunziger Jahre, immer wieder mal Gehversuche mit Linux unternommen. Allerdings gestaltet sich die Installation schon schwierig und auch die Bedienung war teilweise kryptisch. Ich habe manchmal frustriert aufgegeben um dann Tage später wieder einen neuen Versuch zu unternehmen. Aber alles in allem war mir ein produktiver Betrieb mit einem Linuxsystem zu dieser Zeit nicht vergönnt. Dann entdeckte ich Mandrake. Es muss die Version 7.0 oder 8.0 gewesen sein die plötzlich mit einer benutzerfreundlichen Oberfläche, nämlich KDE, um die Ecke kam (etwa 2002). Ich hatte den Plan, Windows vollständig aus meinem privaten Umfeld zu verbannen. Also lernte ich was das Zeug hielt. Ich suchte nach alternativen Programmen um bekannte Dinge wie MS Office, Corel Draw und Co. zu ersetzen. Dabei fiel mir auf, dass es in der Open Source Ecke viele wirklich leistungsfähige Programme gab, die nur eben nicht so bekannt waren. Mandrake lief eigentlich recht stabil aber mein Windows System konnte ich immer noch nicht vollständig verbannen. 2005 wurde aus Mandrake dann Mandriva und ich hatte längst mit Ubuntu geflirtet. Meine erste Ubuntu Version war, glaube ich, eine 7.04 Feisty Fawn. Dort lernte ich Gnome 2.18 kennen und schätzen. Die Oberfläche war einfacher gestaltet als der schon immer etwas verspieltere KDE, dafür aber schnell und stabil. Ich hielt Gnome 2 und den darauffolgenden Ubuntu Versionen die Treue. Mit der Version 8.04LTS aus dem Jahre 2008 konnte ich das OS aus Redmond endgültig in das digitale Nirwahna verbannen. Seit dieser Zeit gibt es kein Windows mehr zu Hause. Lediglich mein Dienstcomputer wurde mit einem Windows 7 verwurschtelt. Was tut man nicht alles für Geld :-).

Warum Linux?Ich habe seit dieser Zeit hautsächlich Ubuntu (aktuell 18.04 LTS) und auf einem Laptop ein Kubuntu 20.04 LTS im Einsatz. Am meisten gefällt mir meine persönliche Anarchie gegenüber dem Mainstream OS aus Redmond. Ich mag es gern individuell und lasse mich nur ungern bevormunden. Mit Linux kam für mich der Spaß am Computer zurück. Obwohl ich glaube nun schon einige Jahre Erfahrung zu haben gibt es noch so viel zu entdecken und auszuprobieren. Zum Beispiel entstand meine neue Webseite auf einem Linuxsystem ausschliesslich mit dem Editor BLUEFISH. Für einen professionellen Programmierer keine besondere Sache, für mich allerdings wieder ein weiterer Step. Ich lerne eben ständig dazu. Hinsichtlich des Window-Managers gibt es für jeden Geschmack die passende Oberfläche. Ob Unity, Gnome3, Mate, KDE, XFCE, LXDE oder Enlightment, die Auswahl ist riesig. Da ich eher ein Konsolentyp als ein Maussschubser bin komme ich ohen BASH nicht aus. Es ist schon faszinierend einen Computer komplett über die BASH zu konfigurieren und zu administrieren. Allerdings gehört dazu auch ein gehöriger Spieltrieb und der Wille zu lesen und zu lernen. Manchmal kann das mühsam werden, aber mit jedem gelösten Problem wächst die Kompetenz und die Erfahrung. Ich habe mittlerweile auch einigen DAU's in meinem Freundeskreis ein Linuxsystem statt Windows installiert. Das Feedback war bisher immer positiv und die Systeme laufen völlig problemlos. Ein weiterer Aspekt ist die Sicherheit vor Viren und Malware. Ich bin hier seit Jahren nicht mehr auf dem Laufenden. Linux rocks.

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