Ich habe mir heute mal Gedanken darüber gemacht, wie wir eigentlich in unserer modernen Welt kommunizieren und wie abhängig wir von der Technik sind. Ich denke mal zurück an meine Jugend in der es keine iPhones, Mobiltelefone, eMail, Internet und Facebook gab. Jedem ist sicherlich klar, dass die Menschen zu der Zeit auch „überlebt“ haben. Schliesslich konnte man schon per Telefon kommunizieren und ab und an auch mal einen Brief schreiben (das ist das Ding, dass man in einen Papierumschlag packt, mit einer Briefmarke beklebt und in einen Metallbehälter wirft). Gerüchten zu Folge kommen die in Zellulose verpackten Nachrichten auch an. Aber mir ist zu diesem Thema noch etwas aufgefallen. Sobald man irgendwo zu Besuch ist oder auch zu allen anderen passenden oder unpassenden Gelegenheiten entflieht man mit seinem kleinen digitalen Knecht Namens iPhone (oder einem vergeleichbaren Smartphone) der realen Wirklichkeit und surft, checkt Mails oder macht ein Spielchen. Manchmal erwische ich mich selbst dabei, mich auch in der Gegenwart anderer dem iPhone zu widmen. Warum ist der Mensch von dieser Technik nur so fasziniert und gerät offensichtlich schnell in eine Art Abhängigkeit? Geht es darum, immer erreichbar zu sein? Darf man keine Information verpassen? Was mache ich mit den ganzen Infos?
Und trotz der ganzen Vernetzung und der schnellen Infos kapituliert unsere moderne Welt vor einem Winter, wie es ihn früher eigentlich immer gegeben hat. Ich frage mich manchmal trotz aller Begeisterung für die Technik, wie das früher alles so funktioniert hat. Haben wir früher präziser kommuniziert? Waren die Menschen verlässlicher und mussten Verabredungen nicht wie heute noch x-mal per SMS bestätigen? Habe mich doch auch früher verabredet mit Freuden, konnte ohne Apps und SMS leben. Hätte mir damals jemand etwas von Facebook erzählt hätte ich ihn vermutlich für völlig durchgeknallt gehalten. Ich kann mich gut daran erinnern, dass ich damals zu meinen Freunden nach Hause gegangen bin und gefragt habe, ob sie rauskommen dürfen zum Spielen. Verabredet haben wir uns ohnehin in der Schule für Nachmittags.
Ich bin technikbegeisteter Linux Freak, E-Techniker und auch beruflich habe ich viel mit Technik zu tun. Aber trotzdem sehe ich manche technische Entwicklung kritisch und hinterfrage gern den wirklichen Nutzwert. Insbesondere wenn es um das Thema Kommunikation geht, ist der zwischenmenschliche Austausch wichtig.
Das sollte man bei allem Fortschritt nicht vergessen.
Und wenn ich wissen will, wie das Wetter wird, schaue ich aus dem Fenster.